Cognac und Brandy

Der Alkohol im Cognac, Weinbrand und Brandy darf nur aus dem Destillat von Wein bestehen, dies ist die große Gemeinsamkeit dieser 3 Artverwandten Spirituoen.

Cognac, Brandy, Weinbrand

Doch welche Unterschiede gibt es zwischen Cognac, Brandy und Weinbrand? Wie werden diese Spirituosen hergestellt? Wo kommen diese Spirituosen her? Auf diese Fragen werde ich nun eingehen.

Cognac

Cognac gibt es etwa seit dem 17 Jhd. und wurde ursprünglich hergestellt um Weine für den Export länger haltbar zu machen. Häufig wurde der gebrannte Wein, der nach dem Brennen einen deutlich höheren Alkoholgehalt aufweist vor dem Trinken mit Wasser verdünnt auf die Trinkstärke eines normalen Weines.

Heutige Anbaugebiete für Weine die für einen Cognac verwendet werden liegen in der Region Cognacais, Charente und Charente-Maritime. Außerdem werden die Grundweine nach ihrer Qualität unterteilt. Die einzelnen Lagen, der Anbaugebiete werden als Crus bezeichnet und sind maßgebend für die Qualität eines Cognacs, Beispiele hierfür sind:

  • Grande Champagne
  • Petite Champagne
  • Borderies
  • Fins Bois
  • Bons Bois
  • Bois Ordinaires

Nach der Ernte der Trauben und der Weinherstellung wird dieser nach dem Alambic-Charentais-Verfahren gebrannt. Dabei wird 2 mal destilliert. Beim ersten Destillationsdurchlauf entsteht der Rohbrand mit etwa 30 Vol.-%. Beim zweiten Destillationsvorgang wird nur der Mittellauf verwendet, dieser hat dann einen Alkoholgehalt von etwa 65 Vol.-%.

Anschließend wird das Destillat in Eichenholzfässern gelagert, durch die Lagerung bekommt der Cognac neue Aromen und eine typische dunkle Färbung.
Die Dauer der Lagerung und die anschließende Zufuhr von Farbstoff und bis zu 3 % Zucker sind weitere Qualitätsmerkmale eines Cognacs.

Die Reifedauer im Fass wird auf die Flasche aufgedruckt, dabei geht man immer von den jüngsten Destillat aus, da die meisten Cognacs mit verschiedenen Cognacs verschnitten werden um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten:

  • V.S. oder *** – das jüngste Destillat ist mindestens zwei Jahre alt.
  • V.S.O.P., V.O., Réserve – das jüngste Destillat ist mindestens vier Jahre alt.
  • XO, Extra, Très Vieux, Vieille Réserve – das jüngste Destillat ist mindestens 10 Jahre alt.
  • In der Regel wird ein Cognac auf Trinkstärke mit Wasser verdünnt (40 Vol.-%).

Weinbrand und Brandy

Brände und Destillate aus Wein sind schon etwa seit 1000 nach Chr. bekannt. In Mitteleuropa wurden solche Brände häufig für medizinische verwendet. Aus dem mittelniederdeutschen Wort „brandwin“ wurde der englische Begriff „brandy wine“ abgeleitet und später als „Brandy“ abgekürzt.
Viele europäischen Länder wie Spanien und Italien verwendeten diesen Begriff.

Heute muss ein Brandy, oder Weinbrand ausschließlich aus den Destillat eines, oder verschiedener Weine bestehen. Es darf kein Alkohol anderen Ursprungs zugesetzt werden. Außerdem ist der Zusatz von Farbstoffen wie Zuckercouleur und Aromastoffen wie etwa Vanilleauszügen erlaubt. Der Alkoholgehalt muss mindestens 36 Vol. % betragen und es muss eine Fassreifung von mindestens 6 Monaten statt finden.

  • Deutschland

    Weinbrand aus Deutschland muss mindestens einen Alkoholgehalt von 38 % Vol auweisen, anderenfalls kann solch ein Produkt nur als „Spirituosenspezialität“, oder einer anderen Bezeichnung vermarktet werden.

  • Frankreich
    Neben den Cognac, wird in Frankreich auch ein Weinbrand mit den Namen Armagnac hergestellt, alle anderen Weinbrände, werden als Brandy bezeichnet.
    Der Armagnac wird mit nur einen Brennvorgang erzeugt und die Weine müssen aus den Gebiet Gascogne stammen.
  • Spanien
    Spanien ist der weltweit größte Brandyexportteur, außerdem gibt es unter den spanischen Brandy den einzigen Brandy mit geschützter Herkunftsbezeichnung, den Brandy de Jerez, aus der Region Jerez de la Frontera.

    Aus den gewonnenen Weinen werden 2 Destillate hergestellt, der „Holandas“ hat einen Alkoholgehalt von etwa 60 Vol.-% und gilt als Aromaträger, der „Destilados“ hat einen höheren Alkoholgehalt von etwa 85 Vol. -% und ist somit geschmacklich neutraler. Diese beiden Destillate werden verschnitten und es findet eine Lagerung statt.

    Die Lagerung ist das besondere an einen spanischen Brandy. Hier verwendet man das Solera-Verfahren. Dabei findet keine Jahrgangsreifung statt, sondern der Brandy durchläuft eine bestimmte Anzahl an Fassreihen. Dabei werden die Fässer in ein Pyramidensystem angeordnet. An der Spitze befindet sich das frische Destillat. Nach einer Periode wird ein Teil aus den obersten Fass entnommen und in die zweite Fassreihe gepumpt, ebenfalls wird ein Teil der zweiten Reihe in die dritte Reihe gepumpt usw.

    Die unterste Fassreihe ist somit auch die älteste Fassreihe. In der unteren Fassreihe entnimmt man den fertigen Brandy, der am Ende noch mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt wird.

    Es gibt 3 Qualitätsstufen:

    • Solera – Reifezeit von 6 bis 18 Monaten.
    • Solera Reserva – Reifezeit von 12 Monaten bis 5 Jahre.
    • Solera Gran Reserva – Reifezeiten von mindestens 3 Jahren bis 100 Jahre sind möglich
  • Chile und Peru

    Weinbrand aus Chile und Peru wird als Pisco bezeichnet.

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