Tea Time – Tee als Zutat in Cocktails

Tee in Cocktails
Heute widmen wir uns den Thema Tee und dessen Verwendung in Cocktails und anderen Mixgetränken. Mit Tee lassen sich Spirituosen aufpeppen und wundervolle Mazerate und Infusionen herstellen, die einen Drink ein ganz anderes Geschmacksbild geben, man kann Sirups mit Tee herstellen und natürlich auch einen gekühlten Tee selbst als Zutat verwenden.

Heutzutage gibt es unzählige Teesorten aus verschiedenen Teepflanzen, Kräutern, Früchten, Wurzel- und Blütenbestandteilen und andere Sorten. Doch noch bis zum 17 Jhd. wurde schwarzer Tee aus Südchina nach Europa importiert und erst ab dem 18 Jhd. wurden auch Auszüge aus Kräutern und Früchten hier in Europa als Tee bezeichnet.

Es folgt erst einmal eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Teesorten:

  • Schwarzer Tee – hier handelt es sich um fermentierten, oder oxidierten echten Tee wie Assam, Darjeeling, Ceylon
  • Grüner Tee – hier wird echter Tee kurz erhitzt damit eine Fermentation aus bleibt, bekannte Sorten sind Sencha, Matcha aus Japan und nicht oxidierter Assam und Darjeeling
  • Weißer Tee – wird aus fast allen Teesorten hergestellt,dabei findet eine natürliche Fermentation durch den Welkprozess statt.
  • Gelber Tee – wird ähnlich hergestellt wie grüner Tee, jedoch werden hier nur die obersten jungen Triebe der Teepflanze verwendet.
  • Lapsang Souchong – geräucherter schwarzer Tee
  • Teemischungen – Earl Grey, Jasmintee, Kräutertee

Infusionen und Mazerate






Für Infusionen und Mazerate empfehle ich immer losen Tee, dieser lässt sich deutlich besser verarbeiten. Es gibt prinzipiell 2 Möglichkeiten. Die einfachste Möglichkeit ist den Tee direkt mit der Spirituose in Verbindung zu bringen.

Die Einwirkzeit, oder die Zeit wie lange der Tee „ziehen“ muss ist abhängig vom Alkoholgehalt, dem Zuckergehalt, der Qualität des Tees und der Temperatur. Dies kann 3 Minuten dauern, aber auch bis zu einer Stunde und mehr.

Bei dieser Methode gibt man 2 EL losen Tee in ein Gefäß und füllt dies mit 0,7 l Spirituose auf, wie etwa Gin, Rum, oder Whisky. Nach etwa 3 Minuten sollte man mit einen Trinkhalm eine Probe nehmen, ganz einfach den Trinkhalm in das Gefäß halten und das obere Ende zudrücken und beim Vorkosten einfach wieder den Daumen lösen.

Nach einer gewissen Zeit entfaltet sich das Teearoma, aber wenig später auch die unerwünschten Bitterstoffe, also sollte man in regelmäßigen Abständen probieren. Wenn du der Meinung bist, dass deine Infusion fertig ist einfach mit einen Feinsieb die Infusion in Flaschen abfüllen und den restlichen Tee verwerfen.

Eine andere Variante und auch die schonende Variante ist das Cold-Drip-Verfahren, dies dauert aber auch viel länger und man benötigt einen Cold Dripper (japanische Kaffeemaschiene für kalt gebrühten Kaffee) man hat aber ein viel ausgewogeneres Ergebnis und keine Bitterstoffe.

Dazu die Filterkammer des Cold Drippers mit den gewünschten Tee füllen und die gewünschte Spirituose in den Wasserbehälter geben. Das Ventil öffnen und die Spirituose über den Tee tropfen lassen, dies dauert bei 0,7 l etwa 20-24 Stunden.

Tee-Sirups

Als Grundlage 1 kg Zucker mit 1 L Wasser aufkochen bis kein kristalliner Zucker mehr zu sehen ist und etwa 2 EL losen Tee der gewünschten Sorte dazu geben und etwa 20 Minuten bei niedriger Flamme köcheln lassen. Bei Grüntee und Grünteemischungen die Flamme abstellen und etwa 20 Minuten ziehen lassen, damit sich keine Bitterstoffe lösen.

Den Sirup über ein Feinsieb in Flaschen abfüllen, abkühlen lassen und kühl lagern.

frischer Tee als Zutat

Dazu den gewünschten Tee aufbrühen und langsam bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Diesen vorgekochten Tee kann man dann einen Abend lang verwenden. Man sollte diesen Tee nicht lagern da dieser mit der Zeit bitter wird und ein rasches runterkühlen auf Eis ist auch nicht ideal.

Hier verwende ich ebenfalls nur losen Tee und benutze eine verschließbare Flasche für die Abfüllung damit der Tee nicht so einfach oxidieren kann.

Verwendung in Cocktails und Beispielrezept

Mazerate und Infusionen verwende ich gern bei Abwandlungen von Cocktailklassikern und selbst kreierten Shortdrinks. Bei Longdrinks die noch mit Säften und anderen dominanteren Zutaten ausgestattet sind würde ich Mazerate und Infusionen nicht empfehlen, diese würden geschmacklich unter gehen.

Wer nicht weis was man mit Teeinfusionen anfangen soll, der kann sich gern meinen Artikel über Foodpairing durchlesen, hier kann man sich über die Kombinationsmöglichkeiten einzelner Zutaten inspirieren lassen.

Als Tipp: man kann mit Tees sehr gut die alkoholischen Bestandteile von vielen Cocktails ersetzen und auch gute Ideen für alkoholfreie Cocktails finden, da Sirups und Säfte häufig nicht die bitteren und andere Geschmacksnuancen mitbringen wie sie Spirituosen haben.

Hier mal ein gutes Beispielrezept:

Der Southside Earl Grey

Zutaten:

  • 5 cl Earl Grey Gin Infusion
  • 2 cl Limettensaft
  • 1,5 cl Zuckersirup
  • 5-6 Blatt Minze

Zubereitung:

  1. Ein Martiniglas vorkühlen mit Crushed Ice, oder Eiswürfeln.
  2. Die Blätter der Minze zupfen und in den Shaker geben, mit einem Muddler die Minze andrücken.
  3. Alle weiteren Zutaten in den Shaker geben und den Shaker mit Eiswürfeln füllen.
  4. Kräftig shaken und doppelt in das vorgekühlte Glas abseihen.
  5. Mit Limettenzeste und Minze dekorieren.

Earl Grey Gin Infusion

2 EL loser hochwertiger Earl Grey Tee mit 0,7 l Tanqueray Gin eine halbe Stunde infusionieren. Mit einen Sieb die Infusion in eine Flasche abfüllen und fertig.

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