5 Zutaten die man besser selber machen sollte!

Cocktailzutaten zum selber machen

Cocktailzutaten zum selber machen

Heute widmen wir uns an 5 wichtige Basiszutaten die man hinter der Bar immer wieder braucht, aber auch problemlos selber hergestellen können.
Im Handel finden wir viele tolle Produkte die uns die Arbeit hinter der Bar erleichtern können, seien es fertige Sirups, Cordials und Zitrussäfte um einen Cocktail die nötige Balance zwischen süß und sauer zu geben, oder Liköre und geflavourte Spirituosen für diverse Cocktailklassiker.

Sicher gibt es Argumente für fertige Produkte, wie etwa gleichbleibende Qualität der Cocktails, aber es gab auch eine Zeit als es noch üblich war selbt Hand an zu legen bei verschiedenen Zutaten, auch wenn wir zu diesen Thema wieder eine kleine Renaissance in der Barkultur erleben.

Heute möchte ich euch 5 Zutaten zum selber herstellen vorstellen und auf die Vor- & Nachteile gegenüber fertigen Produkten eingehen.

1 – Sirups, Simple Syrup, Rich Syrup, Runny Honey

Sirup
Sirups sind hinter der Bar kaum weg zu denken, gerade der einfache Zuckersirup wird bei vielen Cocktailklassikern gebraucht um einen Drink die nötige Süße zu geben. Aber auch andere Zuckerquellen wie etwa Honig und Agavensirup werden immer mal wieder benötigt. Gerade hier lohnt sich die Selbstherstellung, da die Zubereitung sehr einfach ist und das Ergebnis im Vergleich zu gekauften Produkten überzeugt.

Sirups haben jedoch nicht nur die Aufgabe einen Drink zu süßen, manche Sirups sollen einen gewissen Geschmack mitbringen, oder einen Drink die typische Farbe geben.

  1. Simple Syrup – im Verhältnis 1:1 Wasser und Zucker also z.B. 1 kg Zucker auf 1 l Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen und etwa 20 min bei mittlerer Hitze köcheln. Den fertigen Sirup in saubere Flaschen abfüllen. Der Sirup ist etwa 1 Monat gekühlt haltbar.
  2. Rich Syrup – im Verhältnis 1:2 Wasser und Zucker also z.B. 1 kg Zucker auf 0,5 l Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen und etwa 20 min bei mittlerer Hitze köcheln. Den fertigen Sirup in saubere Flaschen abfüllen. Der Sirup ist etwa 1 Monat gekühlt haltbar.
  3. Grenadine – Granatapfelsaft im Verhältnis 1:1 mit Zucker in ein Gefäß geben und in der Mikrowelle bei mittlerer Wattzahl erhitzen und regelmäßig rühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.
  4. Runny Honey – Dieser Sirup gibt einen Drink mehr Tiefe als ein gewöhnlicher Zuckersirup, jedoch lässt sich reiner Honig (analog Agavendicksaft) schlecht verarbeiten, da die Viskosität oft schwankt. Für den Runny Honey 2 Teile Honig mit einen Teil heißen Wasser aus den Wasserkocher in einer sauberen Flasche mischen.





2 – Lime Juice Cordial

Cordial
Lime Juice Cordial gibt einen Drink die nötige Säure und Süße gleichzeitig und kommt in einigen Drinks vor wie etwa im Gimlet.
Dafür 0,5 l Wasser mit 0,5 kg Zucker aufkochen und eine halbe Stunde köcheln lassen.

Dazu 125 ml frisch gepressten Limettensaft und die Schalen von etwa 4 unbehandelten Limetten dazu geben. Wieder kurz aufkochen und eine 1/4 Stunde ziehen lassen.

Abkühlen und in saubere Flaschen mit einen Sieb abfüllen. Das Ergebnis ist deutlich natürlicher als viele gekaufte Produkte.

3 – Zitronensaft, Limettensaft

Zitronensaft, Limettensaft
Zitronensaft bzw. Limettensaft sind sehr wichtige Zutaten die sehr häufig vorkommen und die beiden Zutaten die auf jeden Fall nicht gekauft werden sollten! Ob frisch gepresster Zitronensaft, oder gekaufter Zitronensaft, den Unterschied schmeckt man sofort. Hier sollte man immer den Saft frisch pressen, oder für einen Abend vorpressen.

Wie geht man vor? Als erstes benötigt ihr wenigstens eine Handpresse / Zitronenpresse. Die Limetten, oder Zitronen sollten von guter Qualität sein, also glänzende Schale, nicht zu hart und frisch.

Nun die Limetten, oder Zitronen zwischen den beiden Enden mit einen scharfen Messer halbieren. Die Zitronen-/ Limettenhälften in die Handpresse legen (mit flachen Ende nach unten) und den Saft in ein Gefäß auspressen. Wichtig nie zu fest pressen, sonst gelangen die Bitterstoffe der Schale in den Saft.

Den Saft sofort verwenden, oder in ein sauberers Gefäß abfüllen und für einen Abend kühl stellen. Als Tipp, den Zitronen- oder Limettensaft bevor man ihn in Flaschen abfüllt durch ein Feinsieb durchsieben und mit einen Barlöffel den Filterkuchen immer mal wieder umrühren und entfernen. Der gefilterte Limettensaft passt viel besser durch ein Ausgießer und kann so schneller verwendet werden.

4 – Infusionen & geflavourte Spirituosen

Infusionen
Auch Infusionen & geflavourte Spirituosen gehören zur Grundausstattung jeder Bar wie etwa Zitronenwodka für den Cosmopolitan. Auch hier lohnt sich die Selbstherstellung, vor allem deshalb, da man mit vielen Zutaten spielen kann und Geschmacksrichtungen schaffen kann die es so nicht im Handel gibt.

  1. Zitronenwodka – 2-3 Schalen von unbehandelten Zitronen in eine saubere Flasche geben und 0,7 l Wodka 2-3 Tage mazerieren lassen. Die Zitronenschalen können anschließend entfernt werden.
  2. Vanillewodka – 2 Vanilleschoten längs aufschneiden und das innere nach außen stülpen. In eine saubere Flasche geben und mit 0,7 l Wodka füllen. etwa 1 Woche mazerieren lassen.
  3. Earl Grey Gin – Am besten stellt man Teeinfusionen mit einen Cold Dripper her, ist solch ein Gerät nicht vorhanden, dann einfach 0,7 l Gin in ein Gefäß geben und mit einen EL losen Earl Grey Tee etwa 10-15 Minuten ziehen lassen. Der Gin verfärbt sich deutlich, es sollte in kurzen Abständen geprüft werden, dass der Gin nicht zu viele Bitterstoffe annimmt. Den Gin durch ein Sieb in eine saubere Flasche abfüllen.

Gewürzliköre wie Falernum und All Spice

Falernum, All Spice
Wichtige Zutaten gerade für Tiki-Cocktails sind Gewürzliköre wie Allspice Dram und Falernum. Diese gibt es sicher in guter Qualität im Handel, aber wenn ihr euch von der Masse abheben wollt, lohnt sich auch hier das Prädikat „Handgemacht“.

  1. Falernum – Als erstes wird eine Gewürzmischung hergestellt. Für die Gewürzmischung benötigt ihr 1 Zimtstange, 6 Pimentkörner, 2 Stück Sternanis, 1/4 Muskatnuss (gerieben), 4 Kardamomkapseln (grün) und 6 schwarze Pfefferkörner. Die Gewürze in einen Mörser klein mahlen und in einen Topf geben. 100 g Ingwer ebenfalls in den Topf reiben. 4 Schalen unbehandelte Limette in den Topf mit 0,5 kg braunen Zucker geben.
    Den Herd anstellen und den Zucker mit den Gewürzen karamellisieren lassen. Mit 300 ml gereiften Rum und 200 ml Wasser ablöschen und nochmals auf niedriger Flamme 10 Minuten köcheln lassen.
    Den fertigen Falernum abkühlen lassen und über einen Filter in eine saubere Flasche füllen. Als Rum eignet sich z.B. Appelton VX.
  2. Allspice Dram – Eine 1/4 Tasse Pimentkörner mit einen Mörser zerkleinern und in ein sauberes verschließbares Gefäß geben, mit 300 ml gereiften Rum übergießen und eine Zimtstange ebenfalls in das Gefäß geben. Nun alles etwa 10 Tage mazerieren lassen und täglich das Gefäß schütteln.

    Nun mit 300 ml Wasser und 300 g brauen Rohrzucker einen Zuckersirup aufkochen und abkühlen lassen. Die Gewürz-Rum-Infusion aus dem Gefäß in eine saubere Flasche füllen und den abgekühlten Zuckersirup dazu geben und kräftig schütteln.

    Die Flasche noch 2 Tage bis zur Verwendung stehen lassen.

Ich hoffe ich konnte euch dazu anregen die eine, oder andere Zutat einfach mal selber herzustellen. Natürlich könnt ihr auch ein wenig eure Phantasie spielen lassen und eigene Zutaten entwickeln die es sonst nicht zu kaufen gibt. Viel Spaß!

Eastside Cocktail

Heute stelle ich euch eine erfrischend herbe Eigenkreation vor, die mit Gin, Rote-Beete-Cordial, Minze und Tonic Water zubereitet wird. Der Eastside ist eine Abwandlung des Southside-Cocktails, der zur Zeit der Prohibition (1919-1933) ein beliebter Cocktail war und auch gern von Al Capone getrunken wurde. Für den Eastside Cocktail ist zwar etwas Vorarbeit nötig, dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim nachmixen.weitere Cocktailrezepte


Eastside






Zutaten:

  • 5 cl Gin
  • 3 cl Rote-Beete-Cordial
  • 6-8 Blatt frische Minze
  • Tonic Water

Zubereitung:

  1. In einen Shaker die Minze geben und muddeln.
  2. Den Gin und den Rote-Beete-Cordial dazu geben und mit Eiswürfeln auffüllen.
  3. Kräftig shaken und in einen Tumbler auf Eiswürfeln doppelt abseihen.
  4. Mit einen Spritzer Tonic Water toppen und mit einer Zitronenzete und Minze dekorieren.

Wissenswertes

Herstellung Rote-Beete-Cordial:

  1. 0,5 l frisch gepresster Zitronensaft
  2. 200 g weißer Rohrzucker
  3. 5 Zitronenzesten
  4. 4 Rote Beete Rüben

Zu Beginn werden die frischen Rote Beete Rüben geschält und in kleine Stücke geschnitten. Die Rote-Beete-Stücke werden in einen Kochtopf gegeben und gemuddelt.

In den Kochtopf gebt ihr nun den Zitronensaft (vorher frisch pressen und 5 lange Zesten der Zitronenschale aufheben). Außerdem wird der Zucker ebenfalls in den Kochtopf gegeben.

Alles kurz aufkochen und 10 min leicht köcheln lassen. Anschließend die Flamme abstellen und die Zitronenzesten einrühren und abkühlen lassen. Den fertigen Cordial nun noch durch ein Tuch, oder Kaffeefilter filtern und in eine saubere Flasche abfüllen.

Eastside
Zubereitungszeit: 1 Minute
Von ,
02. August 2015

Silk Road

Silk Road Cocktail


Heute präsentiere ich euch den Silk Road Cocktail, ein perfektes Zusammenspiel zwischen London Dry Gin, fruchtigen Quittengelee, würzigen Kardamom und frischen Zitronensaft. Der Name Silk Road soll eine Anspielung auf die bis zum 13 Jahrhundert sehr bedeutende Seidenstraße sein, auf der zwischen Europa und Asien Seide, Gewürze und andere Waren getauscht und gehandelt wurden. Die europäische Quitte und Kardamom aus Indien und den heutigen Irak soll diesen historischen Meilenstein unterschreichen.


Zutaten:

  • 5 cl London Dry Gin
  • 2 cl Zitronensaft frisch gepresst
  • 2 BL Quittengelee
  • 3 Kapseln grüner Kardamom





Zubereitung:

  1. Die Kardamom-Kapseln in einen Shaker geben und mit einen Muddler andrücken.
  2. Mit einen Barlöffel das Quittengelee dazu geben. Der Barlöffel sollte dabei gehäuft sein.
  3. Der Gin und der frisch gepresste Zitronensaft kommt ebenfalls in den Shaker.
  4. Den Shaker mit Eiswürfeln auffüllen und schließen.
  5. Kräftig shaken und in einen Tumbler auf frische Eiswürfel doppelt abseihen.
  6. Mit einer Zitronenzeste dekorieren.
weitere Cocktailrezepte

Wissenswertes

Da nicht jedes Quittengelee den gleichen Zuckergehalt hat, sollte man diesen Drink vor dem abseihen vorkosten und ggf. mit Zuckersirup, oder zusätzlichen Zitronensaft die richtige Balance finden.

Silk Road
Zubereitungszeit: 2 Minuten
Von ,
19. Juni 2015

Big Buck

Big Buck Cocktail


Mit dem Big Buck erlebte im Sommer 2012 die historische Drinkgruppe „Buck“ eine kleine Renaissance zumindest im deutschsprachigen Raum. Der aufstrebende Limonadenhersteller Thomas Henry aus Berlin kreierte durch ein Joint Venture mit dem traditionsreichen Unternehmen Asbach einen erfrischenden Sommerdrink mit einer leichten Schärfe.

Ein klassischer Buck besteht immer aus Ginger Beer, oder Ginger Ale, Zitronensaft und einer Spirituose als Basis. Ein klassischer Vertreter ist der London Buck. Häufig wurden diese Drinks in Emaille Bechern, oder Kupferbechern serviert.

Anlässlich des schönen Sommerwetters stelle ich euch diesen gelungenen Sommerdrink vor. Viel Spaß und Cheers.


Zutaten:

  • 4 cl Asbach 8 Jahre
  • 1 cl Zitronensaft (frisch gepresst)
  • 2 cl Cointreau
  • Ginger Beer zum auffüllen z.B. Thomas Henry Spicy Ginger
  • Zitronenzeste





Zubereitung:

  1. Am besten den originalen Emaille Becher von Thomas Henry. oder alternativ einen Tumbler mit frischen Eiswürfeln füllen.
  2. Den Weinbrand, Cointreau und den frisch gepressten Zitronensaft dazu geben und mit einen Barlöffel umrühren.
  3. Mit Ginger Beer auffüllen und noch einmal kurz umrühren.
  4. Mit einer Zitronenzeste dekorieren.
weitere Cocktailrezepte

Wissenswertes

Ginger Beer wie etwa das Spicy Ginger von Thomas Henry dürfte in gut sortierten Supermärkten zu finden sein. Beim Asbach 8 Jahre sieht dies schon etwas schwieriger aus, da dieser eigentlich exklusiv für die Gastronomie gedacht ist. Im Internet, oder Spezialgeschäften dürftet ihr aber Glück haben. Alternativ kann auch ein Cognac, oder Brandy in vergleichbarer Qualität verwendet werden.
Quellen:

  • https://www.thomas-henry.de/drinks/big-buck/

Big Buck
Zubereitungszeit: 1 Minute
Von ,
07. Juni 2015

Modena Cup


Der typisch italienische Balsamico, aus seiner Ursprungsregion Modena ist nun wirklich nicht bekannt als Zutat für Cocktails und viele werden meinen, dass Balsamico in einen Cocktail sicher nichts zu suchen hat. Doch heute möchte ich euch mit dem Modena Cup vom Gegenteil überzeugen.

Das Ergebniss ist ein fruchtiger, süßsaurer Drink, der mit Erdbeere, Brombeere, Basilikum, Balsamico und gereiften Rum sich sehen und vor allem sich schmecken lassen kann. Viel Spaß beim nachmixen.


Zutaten:

  • 4 cl gereifter Rum
  • 2 cl Creme de Mure (Brombeerlikör)
  • 1,5 cl Balsamico-Creme (oder 1 gehäufter Barlöffel)
  • 8 Blatt Basilikum
  • 4 cl Erdbeerpüree
  • Kakaopulver





Zubereitung:

  1. Die Basilikumblätter in den Shaker geben und mit einen Muddler andrücken.
  2. Die Balsamico-Creme am besten mit einem Barlöffel abmessen, da diese sehr dickflüssig ist und den Barlöffel zunächst im Shaker lassen.
  3. Alle weiteren Zutaten außer Kakaopulver dazu geben und kurz umrühren.
  4. Den Shaker mit Eiswürfeln füllen und kräftig etwa 10 Sekunden shaken.
  5. Doppel in einen tumpler auf Crushed Ice abseihen.
  6. Mit Basilikum und Erdbeeren dekorieren und etwas Kakaopulver über den Drink streuen.
weitere Cocktailrezepte

Wissenswertes

Sollte kein Erdbeerpüree zur Verfügung stehen, können auch frische Erdbeeren mit einen Pürierstab zu Püree verarbeitet werden.
Darauf achten, dass ihr sehr reife Erdbeeren verwendet.


Zubereitungszeit: 1 Minute
Von ,
22. Mai 2015